Geschichten/Meinungen
Samstag, 13. Dezember 2014
Geht es Ihnen nicht auch hin und wieder so, dass Ihnen die Welt der Nachrichten und die alltägliche Propaganda zum Halse raushängt? Vielleicht nicht nur hin und wieder, sondern Tag täglich? Gehören auch Sie zu den Menschen, die lieber einen Roman lesen, einen Abenteuerfilm gucken, oder sich regelmäßig in die Welt der Spiele flüchten, fernab jeder Realität? Gehören auch Sie zu denen, die seit Monaten kein Fernsehen schauen, weil Ihnen das forcierte Gejammer und Geheule über die künstlich erzeugten Konflikte dieser Welt, die Panikmache vor angeblichen Gefahren, welche plötzlich an jeder Ecke lauern könnten, und von denen man behauptet, es habe sie vor 50 Jahren noch nicht gegeben. Könnten auch sie diese Aufzählung von gesellschaftlichen Unzulängichkeiten, die aus reiner Profitgier erfunden wurden, um uns zu betäuben und mundtot zu machen stundenlang weiter führen? Dann willkommen im Club der Ahnungsvollen.
Es ist keine Ignoranz, wenn man die Tagesschau nach 2 min abschaltet, weil das tagelange Geleier ein und der selben "unglaublichen" Geschichte einen langsam weich kocht. Es ist keine Arroganz, wenn man über die Ernsthaftigkeit, mit der einige viele Menschen die Berichterstattung einschlägiger Pressen diskutieren und deren Meinung als die Alleinige, Wahre preisen, die Nase rümpft, oder gar wagt sie zu belächeln.
Es ist keine Intoleranz, die "öffentliche" Meinung mit einer stichhaltigen Argumentation anzuzweifeln, nur weil die "Öffentlichkeit" dies als Verschwörungstheorie bezeichnet. Diese Öffentlichkeit ist eine Meinung, gebildet und vertreten von wenigen. Einer Minderheit mitten unter der Mehrheit. Und die Mehrheit folgt. Bedingungslos, willenlos, ahnungslos, freudlos. Willkommen zurück im Zeitalter der Hörigkeit. Denn trotz aller technischen Möglichkeiten, welche uns theoretisch in die Lage versetzen den Gedanken der "Aufklärung", so wie er von seinen Gründern erdacht war, zu leben und weiter zu entwickeln, machen wir nichts aus dem, was uns gegeben wurde. Eher lassen wir uns mehr denn je unterdrücken und verkaufen. Wir haben uns die Instrumente, welche uns per Gesetz zustehen, als Souverän dieses Landes entreißen lassen. Oder sollte ich sagen, freiwillig abgegeben? Sowohl das eine wie das andere. Verantwortung. Das ist das, was vielen Menschen schwerfällt. Je weniger Verantwortung, desto leichter das Leben. Auch wenn das bedeutet, sich freiwillig abhängig zu machen von Regierung, Amt und staatlicher finanzieller Unterstützung, oder einem schlecht zahlenden Arbeitgeber, der das Zepter der modernen Sklaverei in Händen hält und 38Std/Woche mit 900€ netto/Mtl "vergütet". Zu gütig, vielen Dank! Danke dafür, dass ich nach Feierabend keine Verantwortung mehr habe, weder für mich noch für andere. So lässts sich leben.
Und dann? Dann geben wir uns hin, den schier endlosen Möglichkeiten. Die, die wenig haben sitzen vor RTL und Co., die die mehr haben sind auf Reisen, gehen reiten, oder surfen, die die noch mehr haben machen alles auf einmal und das mehrmals im Jahr. Aber! Niemand nimmt mehr vom anderen Notiz. Glückwunsch liebe Öffentlichkeit! Das Ziel scheint zum Greifen nah. Eine Gesellschaft der Individualität. Das, was wir uns immer gewünscht haben. Wiedererkennungswerte. Markenzeichen. Nichts uniformales mehr. Und dann?
Hat man sich nach jahrelangem inneren Kampf gegen die Medien behauptet und betrachtet das alles mal von ausserhalb, - dann stellt man fest, dass doch wieder alle in Uniform rumlaufen und einer einzigen Meinung hinter eilen. Diesmal tragen diese Führer keine Waffen im wörtlichen Sinn, aber sie sind überall und ihre Banner und ihre Propaganda, genau wie ihre todbringenden Reden, finden sich wie früher an jedem Gebäude, auf jedem Plakat, im Radio, Fernsehen, Kino, Zeitung...einfach überall. Da fällt es schwer sich eine Meinung zu bilden. Ich behaupte sogar, es ist unmöglich sich eine Meinung zu bilden, da man die Wahrheit nicht mehr von der Lüge unterscheiden kann. Und gerade deshalb ist es so wichtig alles und jeden mit Skepsis, nicht mit Angst, kritisch, nicht ablehnend zu betrachten und zu hinterfragen. Nun zum Appell. Es kostet Kraft und Energie dies umzusetzen. Es kostet Mut und Selbstkritik. Es kostet Zeit und Nerven. Und vorallem bedarf es Verantwortung. Opfern wir also ein Stück unserer Leichtigkeit des Seins, und wahrhaftig, es geht uns sehr sehr gut. Aber zu welchem Preis? Freiheit. Wir sind auf dem besten Wege sie zu verlieren, nein, sie zu verschenken und das aus reiner Faulheit! In diesem Sinne, danke fürs Zuhören. G.P.J.